Deutschland versus USA – Wer hat mehr Lottogewinner?

Insgesamt gibt es in Deutschland bereits über 1.700 Personen, die im Lotto den Jackpot im Spiel 6 aus 49 geknackt haben. 377 Gewinne gingen davon nach Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland. Zählt man die großen Gewinne beim Spiel 77 und der Super 6 mit, waren es bislang sogar 4.026 Gewinner, die das große Los gezogen haben. Für die ganze Lottoanalyse hier klicken. In den USA sind es dagegen insgesamt wesentlich weniger Lottogewinner,die bislang den großen Wurf gelandet haben. Dafür sind die Gewinnsummen in den USA um einiges höher. Für die Unterschiede bei der Anzahl der Lottogewinner und Gewinnhöhen gibt es unterschiedliche Gründe.

Historische Unterschiede

Die Zahlen der Lotterie 6 aus 49 werden bereits seit 1955 ausgelost. Das heißt, es gab seit der Gründung im Juni 1955 bis Mai 2020 unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es wöchentlich jeweils zwei Ziehungen gibt etwa 6.600 Ziehungen insgesamt. Die amerikanische Lotterie Power Ball wurde erst wesentlich später im Jahr 1987 ins Leben gerufen und insgesamt der Einführung im Jahr 1987 dagegen erst gut 1.200-mal bei ebenfalls jeweils zwei Ziehungen pro Woche ausgespielt.

Nimmt man die Gewinner der zweitengroßen Lotterie MegaMillions dazu, die ebenfalls zweimal wöchentlich ausgespielt wird kommt man auf insgesamt etwa 2.500 bisher erfolgten Ziehungen seit der Einführung im Jahr 1996. Bereits hieraus wird deutlich, dass man die Gesamtzahlen der Gewinner schwer miteinander vergleichen kann.

 Lotterie 6 aus 49

Andere Spielsysteme, andere Wahrscheinlichkeiten

Die Chance sechs Richtige und mit der Superzahl auf den Jackpot zu gewinnen liegt in der deutschen Lotterie 6 aus 49 bei 1 zu 139,8 Millionen. Das ist schon relativ gering. In den USA ist es dagegen noch einmal wesentlich schwieriger den Jackpot abzuräumen. Das liegt am anderen Spielsystem und damit verbunden auch an anderen Gewinnwahrscheinlichkeiten.

Bei Powerball sind für den Hauptgewinn 5 aus 69 Zahlen richtig zu tippen. Hinzu kommt der Powerball mit einer richtigen Zahl aus 26 Zahlen. Die Gewinnwahrscheinlichkeit liegt damit nur bei 1 zu 292,2 Millionen und ist damit fast doppelt so schlecht wie bei der deutschen Ziehung 6 aus 49.

Bei MegaMillions sieht es hinsichtlich der Gewinnchance auf den Jackpot ähnlich aus. Seit den vor einigen Jahren eigeführten Regeländerungen liegt die Chance den Jackpot zu gewinnen nur noch bei 1 zu 302,5 Millionen. Bei MegaMillions müssen 5 aus 70 Zahlen plus 1 Mega Ball aus 25 Zahlen richtig getippt werden. Das Ergebnis der sehr viel niedrigeren Wahrscheinlichkeit ist, dass es statistisch gesehen wesentlich länger dauert, bis sich ein Gewinner des Jackpots einstellt.

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es zwei und wenn man die kürzlich gegründete Cash4Life Ausspielung noch dazu nimmt sogar drei große Lotterien gibt.

Der Umstand, dass es in den USA mit einer Bevölkerung knapp 330 Millionen Menschen eine viel größere Anzahl an Lottospielern gibt, wirkt sich ebenfalls nicht stark auf die Anzahl der Lottogewinner aus. Zum einen werden die Lotterien nicht in allen Bundesstaaten ausgespielt und zum anderen gibt es ebenfalls jeweils nur zwei Ziehungen pro Woche und das bei einer wesentlich niedrigeren Gewinnwahrscheinlichkeit.

Höhere Gewinne in den USA

Eine sehr viel größere Anzahl an Lottospielern und die wesentlich niedrigeren Gewinnchancen in den USA sorgen dafür, dass bei den großen Lotterien Powerball und MegaMillions oft sehr viel höhere Gewinne als bei der deutschen Lotterie 6 aus 49 ausgezahlt werden.

Da es sehr oft viele Wochen dauert, bis jemand den Jackpot gewinnt, steigt dieser oft auf mehrere hundert Millionen Euro an. In 2016 kumulierte sich der Jackpot bei Powerball auf 1,586 Milliarden US-Dollar, was gleichzeitig noch vor der spanischen Weihnachtslotterie der größte Jackpot der Welt war.

Bei MegaMillions konnte ein Spieler im Jahr 2018 den größten Einzelgewinn mit 1,537 Milliarden US-Dollar feiern. Allerdings wurden dem armen anschließend noch ein großer Teil Steuern abgezogen. Dadurch, dass sich der Gewinner für eine Einmalauszahlung entschied wurden weitere Millionen US-Dollar abgezogen. Letztlich blieben dem Glückspilz jedoch noch 878 Millionen US-Dollar und ein vermutlich zumindest finanziell sorgenfreies Leben. Der höchste Einzelgewinn bei der deutschen Lotterie 6 aus 49 lag im Jahr 2006 bei vergleichsweise niedrigen 38 Millionen Euro. Der Jackpot ging an einen Spieler aus Nordrhein-Westfalen. Der höchste Gewinn bei der europaweit ausgespielten Lotterie EuroMillion lag dagegen bei 190 Millionen Euro.

Bildquelle: Hermann Traub auf Pixabay